Ich so und er so

Bei der Schule des Schreibens, bei der ich eingeschrieben bin, gibt es für die Einsendeaufgaben häufig eine Zeilenbegrenzung von 80 Zeilen. Viele meiner Mitschreiber sehen in dieser Begrenzung eine große Herausforderung. Ich finde die Begrenzung sinnvoll und sehe sie als hervorragende Übung sich auf das Wesentliche zu beschränken. Eine andere Begrenzung gibt es bei 1000Zeichen. Als ich den Blog entdeckte, war ich ganz begeistert. Auf diesem Blog werden nur Texte veröffentlicht, die exakt aus 1000 Zeichen bestehen. Die Überschrift wird nicht mit gezählt, wohl aber Leerzeichen. Ich hatte direkt den Wunsch dort einen Text von mir hinzuschicken. Und am Sonntag war es dann soweit. Dieser erste Text von mir ist bei 1000Zeichen erschienen. Ich bin stolz wie Oskar. Ich veröffentliche ihn hier nun auch, doch ich empfehle Euch wärmstes, dort mal vorbeizuschauen.
Ich so und er so
Ich so neugierig beim Brötchen schmieren: „Sag mal, was bin ich eigentlich für dich?“
Er so irritiert beim Zeitung lesen: „Hä, ist das eine Trickfrage?“
Ich so beharrend beim Salami aufs Brötchen legen: „Ne, sag doch mal? Als was siehst du mich in deinem Leben?“
Er so unwillig beim Schluck Kaffee trinken: „Das ist doch eine Trickfrage. Was willst du denn jetzt von mir hören?“
Ich so genervt beim Kauen: „Willst Du mich nicht verstehen? Das ist doch keine schwere Frage.“
Er so bissig beim Zeitung beiseitelegen: „Ach ja? Was bin ich denn für dich?“
Ich so wütend beim ins Brötchen beißen: „Das ist wieder typisch. Anstatt zu antworten, stellst du mir eine Gegenfrage. Liebst Du mich überhaupt noch?“
Er so ungehalten beim Weggehen: „Typisch ist, dass wir gemütlich beim Frühstück sitzen, und du plötzlich mit so einer tückischen Frage um die Ecke kommst. Du suchst doch förmlich Streit mit mir.“
Ich so fassungslos beim Telefonieren: „Anne? Stell Dir vor. Wir sitzen beim Frühstück und ich so neugierig …“
Herzliche Grüße, Nina
P.S. Nun wisst Ihr auch, was es mit meiner Kategorie 1000 Zeichen auf sich hat. 😉